Marc Wieser im erlauchten 1000er-Klub

27.2.2025, 20:27

Marc Wieser hat am Dienstag beim 5:3-Sieg des HCD in Zürich gegen die ZSC Lions sein 1000. Meisterschaftsspiel in der höchsten Schweizer Eishockeyliga bestritten. Der 37-Jährige Stürmer ist erst das 17. Mitglied im exklusiven 1000er-Klub der National League.

Vor seiner 1000. National-League-Partie sei er am Dienstagabend nervöser als gewohnt gewesen. Mit dem Anpfiff habe er sich danach voll aufs Spiel konzentriert“, blickt Marc Wieser am Tag danach auf seinen Jubiläumsmatch zurück. Mit dem 5:3-Sieg gelang das Unterfangen in allen Belangen. „In letzter Zeit hatte es uns etwas an Konstanz gemangelt. In Zürich zeigten wir gegen die ZSC Lions aber eine super Teamleistung. Es war ein mega cooler Abend für die Mannschaft und für mich persönlich natürlich auch“, sagt Wieser. „Beim amtierenden Schweizer Meister und aktuellen Champions-League-Sieger zu gewinnen, habe das Ganze umso schöner gemacht. „Das war ein lässiger Sieg. Auch unsere dritte und vierte Sturmlinie zeigten Playoff-Eishockey.“, so der 37-Jährige. Wieser liess sich die Aufnahme in den 1000er-Klub etwas kosten. Er spendete 1000 Franken in die HCD-Mannschaftskasse. „Das verdienten sich meine Teamgefährten am Dienstagabend redlich“, meint der strahlende Jubilar.

„Nichts ist unmöglich“

Als Junior hatte Wieser nicht zu den talentiertesten Eishockeyanern gehört. Der Stürmer erhielt kein einziges Aufgebot für eine Schweizer Nachwuchsauswahl. „Damals brauchte ich einen Coach wie Arno Del Curto, der mir vertraute und mich in der ersten Mannschaft einsetzte“, bemerkt Wieser. Er erwähnt auch eine andere Episode. „Als Christian Wohlwend als Headcoach nach Davos kam, hatte jeder HCD-Spieler ein Meeting mit ihm. Er wollte von mir wissen, welches meine persönlichen Ziele für die nächsten Jahre seien. Ich schrieb damals auf, dass ich unter anderem 1000 Spiele in der National League bestreiten möchte. Das war aber noch so weit weg; ich glaubte auch nicht daran, dass ich dieses Ziel schafften würde. Klar war mir, dass dazu noch ein paar Jahre nötig sein würden.“

Jetzt, nach seiner 1000. Partie, stellt Wieser fest: „Es zeigt mir, dass nichts unmöglich ist. Ich bin stolz auf mich und auf alle Leute, die mir auf meinem Weg geholfen haben.“ Wieser wurde mit Davos vier Mal Schweizer Meister. Und 2023 gewann er mit seinem Herzensklub den Spengler Cup. Mit Ausnahme von drei Lehr- und Wanderjahren beim EHC Biel (2011 bis 2014) blieb er dem HCD stets treu. In 20 Saisons und 1000 Meisterschaftsspielen buchte der Flügelstürmer 215 Treffer und 229 Assists.

Erstes NL-Spiel am 15. November 2005

Seinen ersten Ernstkampf bestritt Wieser am 15. November 2005 im legendären Zürcher Hallenstadion gegen die ZSC Lions. Er erinnert sich noch genau. „Da war ich unglaublich nervös. Ich hatte einen einzigen Shift, holte dabei eine Strafe heraus und sass für den Rest der Partie auf der Ersatzbank.“ Weitere Berührungspunkte mit den ZSC Lions und Zürich folgten. Im Playoff-Viertelfinal 2007 lag der HCD gegen die Lions mit 1:3 Siegen zurück und somit eine Niederlage vor dem Saisonende. Da brachte Trainer Del Curto im vierten Spiel erstmals den 19-jährigen Marc Wieser und dessen noch zwei Jahre jüngeren Bruder Dino als Flügelzange in der vierten Sturmreihe zum Einsatz. Die Beiden stürzten sich furchtlos auf alles, was sich auf dem Eis bewegte. Der HCD gewann den Match mit 4:2, drehte danach die ganze Serie und liess sich ein paar Wochen später als Schweizer Meister feiern. Am Dienstagabend bestritt Marc Wieser nun auch sein 1000. Spiel gegen die ZSC Lions. Und noch eine Zürcher Story: Wiesers Frau Ursina ist die Schwester des langjährigen ZSC-Stürmers Reto Schäppi, der aktuell für den EHC Kloten spielt.

Wieser wechselt zur Helvetia-Versicherung

Auf Ende Saison steht Wiesers Rücktritt fest. Zuvor freut er sich aber noch „mega auf die bevorstehenden Playoffs. Ich hoffe, dass ich diesen Playoffs genauso wie Andres Ambühl, der seine Karriere ebenfalls beendet, noch lange dabei sein darf.“ Wieser hat seine Zukunft bereits aufgegleist: „Ich will nach dem Eishockey mal eine andere Herausforderung annehmen. Deshalb wechsle ich in die Privatwirtschaft zur Helvetia-Versicherung. Meine Trainerkurse werde ich aber weiterhin absolvieren.“

Text: Davoser Zeitung    Foto: Maurice Parrée